Nadel Herz

 

Bei einer Wanderung verschwinden zwei junge Frauen spurlos. Erst ein Jahr später wird Tessa aus den Fängen ihres Entführers befreit, der bei der Rettungsaktion stirbt. Für die Freundin kommt jede Hilfe zu spät. Als Tessa ein mit Nadeln gespicktes menschliches Herz per Post erhält, ahnt sie, dass der Albtraum noch nicht vorbei ist. Hat ihr Peiniger einen Nachfolger bestimmt? Doch sie will kein Opfer mehr sein und bringt sich damit erneut in höchste Gefahr …

 

 

 

Biografie

Julia Corbin, geboren 1980, studierte Biologie in Heidelberg. Die Arbeit als Biologin inspiriert sie zu ihren Thrillern um das erfolgreiche Ermittlerteam Hall & Hellstern. Ihre Leidenschaft für Nervenkitzel lebt die Autorin nicht nur in ihren Büchern, sondern auch bei Sportarten wie Kite- und Windsurfen oder Extrem-Hindernisläufen aus. Sie wohnt mit ihren Hunden im Landkreis Heilbronn und gibt Kurse in Kreativem Schreiben.

 

Das ist Band drei einer Reihe, was aber der Handlung nichts anhabt den man muss nicht unbedingt die ersten Teile gelesen haben. Den auch ich habe mal wieder nicht gewusst das es ein Mehrteiler ist den ich fand den Klappentext wieder Interessant.

Vielleicht sollte ich mich doch mal Informieren.

 

Aber ich muss sagen es gibt am Anfang des Buches eine Vorstellung der Handelnden Personen so das man eigentlich keine Frage mehr hat. Auch ist es eine Abgeschlossene Story.

 

Was Tessa und Jasmin wärend ihrer Gefangenschaft durchmachen müssen ist unvorstellbar grausam. Es gibt in der Story immer wieder Rückblicke auf das geschehene.

Die Story fängt an mit 44 Tagen zuvor wo eine Gruppe Wanderer die beiden Frauen in einem Käfig findet in einem schrecklichen zustand. Nur eine der beiden Frauen hat überlebt und zwar Tess.

Dann geht es weiter in dem hier und jetzt.

Tess hat ein Päckchen erhalten mit einem Herz in dem Nadeln steckten, ihr wird klar das der Alptraum immer noch nicht zu Ende ist.

Die Ermittlungen werden von Alexis und Oliver geleitet die auch noch die Hilfe von der Biologin Karin bekommen, weil es zu Besonderheiten kommt.

Denn es wird natürlich auch noch eine Leiche gefunden die kein Herz mehr besitzt.

Aber gehört das Herz der Leiche? Und was sollen die Nadeln im Herz?

Haben die Ermittler damals einen Mittäter übersehen den der Täter ist ums Leben gekommen und es gab keine weiteren Hinweise auf einen zweiten Täter.

Die Spannung ist sofort da und man kommt super in die Story rein, es ist gibt keinen Spannungsabfall die Spannung  zieht sich komplett durch die ganze Story.

Alle Handlungen sind lebhaft und realistisch erzählt und es schafft das berühmte Kopfkino.

Die Auflösung am Ende ist für mich sehr überraschend gewesen den ich hatte den Täter in keiner Sekunde auf dem Plan und war somit wirklich überrascht.

Ich kann das Buch nur weiterempfehlen es ist Spannend und die Story ist Realistisch erzählt.

 

Leseprobe

Die Mannheimer Kripo 

Alexis Hall Sie schreckt nicht davor zurück, die Leitung der härtesten Mordfälle zu übernehmen. Anders, als man bei ihr vermuten könnte: Sie ist klein, blond und erklärte Katzenliebhaberin. Die Vergangenheit ihrer Eltern wurde ihr schon einmal zum Verhängnis, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein …

Karen Hellstern Halls beste Freundin: Quirlig, trägt ihr Herz auf der Zunge und ist dennoch eine knallharte Wissenschaftlerin. Die Kriminalbiologin taucht in die düstere Welt der leichenzersetzenden Organismen ein. Ihr Markenzeichen: der himmelblaue Bulli, der sie zu jedem Tatort bringt.

Oliver Zagorny Die gute Seele des Teams, immer dabei, die Welt zu verbessern. Liebt seine Teenie-Tochter abgöttisch, auch wenn sie ihn manchmal zur Verzweiflung bringt. Gibt auf seinem Hof den Haustieren von Mordopfern ein Zuhause.

Martina Dolce Alexis’ Chefin: Ihr Nachname ist das einzig Süße an ihr. Die Frau hat Biss, und selbst die Staatsanwaltschaft tanzt nach ihrer Pfeife. Ihre Angst, abgehört zu werden, verschlägt das Team an die seltsamsten Orte. 

 
Stephan Landeaux Polizeibeamter im Dienste von Europol. Sexy – daran können auch seine steifen Anzüge nichts ändern. Graue Augen, die Frauenherzen schmelzen lassen – Alexis’ eingeschlossen. Steht auf scharfes Essen und Whiskey.
 
Polizist Bauwart Der Riese mit den Augenringen. Seine neugeborenen Töchter halten ihn ordentlich auf Trab. Bei seinem Anblick wechselt Omi die Straßenseite, dabei ist der Bodybuilder sanft wie ein Lamm.
 
Polizist Matt Volkers Das Arschloch im Team. Rassistisch, frauenfeindlich und spießig, dennoch hält etwas sein Herz auf dem rechten Fleck. Genialer Ermittler, der seinem Beruf alles geopfert hat. Seine größte Angst: die anstehende Pensionierung.
 
Linda Landgraf Staatsanwältin, die im Kampf für Gerechtigkeit auch mal die Krallen ausfährt. Finanzierte ihr Studium mit Modeljobs. Liebt Süßigkeiten, High Heels und Frauen. Vor ihrer täglichen Joggingrunde ist der Morgenmuffel nicht zu gebrauchen.

 

 

 

Vor 44 Tagen

Das Knarren der Bäume erinnerte an ein schmerzerfülltes Klagen, während sie vom Sturm gebeutelt wurden. Hatte ihre Blätterkrone die ersten Regentropfen noch abgehalten, so war Thimo inzwischen bis auf die Haut durchnässt. Zweige prasselten auf den Weg, und er wartete nur auf den ersten größeren Ast, der ihn und seine Frau erschlagen würde. Sie mussten dringend raus aus dem Wald und einen Unterschlupf finden. Beim nächsten Donnergrollen fasste er ihre eiskalte Hand. Melanie war so schmal und winzig, ihr Gesicht fahl, auch wenn die Kälte ihre zuvor bleichen Wangen rosig färbte. Ein lautes Krachen ertönte, als ein Blitz nicht weit von ihnen entfernt einschlug. Melanie schrie auf. »Ich gehe keinen Schritt weiter!« Er strich ihr durch die haselnussbraunen Haare. »Du musst. Wir müssen raus aus dem Wald.« »Draußen erwischt uns ein Blitz.« Thimo spürte, wie sie am ganzen Leib zitterte. »Hier drinnen ist es noch gefährlicher. Vertrau mir. Es wird alles gut.« In dem Moment, in dem er die Worte aussprach, kamen sie ihm hohl vor, und er liebte Melanie dafür, dass sie ihm deswegen keine Vorwürfe machte. Das letzte Mal, als er ihr das versprochen hatte, waren sie auf dem Weg ins Krankenhaus gewesen, nachdem bei Melanie in der achtzehnten Schwangerschaftswoche Unterleibskrämpfe aufgetreten waren. Nach mehreren fehlgeschlagenen künstlichen Befruchtungen war dies ihr letzter Versuch gewesen, ein Kind zu bekommen. Mehr gaben weder ihr Bankkonto noch ihre Nerven her. Jetzt waren sie im Urlaub auf der Schwäbischen Alb, um Erholung zu finden, eine neue Perspektive und vor allem: wieder zueinander. Er liebte Melanie wie am ersten Tag, war sich aber nicht sicher, ob es noch auf Gegenseitigkeit beruhte. Es war Wochen her, dass sie von sich aus seine Nähe gesucht hatte. Zärtlich strich er ihr durch die Haare. »Ich passe auf dich auf. Es ist nur ein Unwetter. Das ist bald vorbei.« Er hoffte nur, dass er damit recht hatte. Immerhin hatte er darauf bestanden, die geplante Wanderung trotz der Regenwarnung zu unternehmen. Melanie brauchte nur etwas Abstand, dann würde alles in Ordnung kommen. Er packte ihre Hand und zog sie mit sich. Kein Problem für ihn, wog er mittlerweile gut das Doppelte von seiner Frau. Der Saum seiner Hose war schlammdurchtränkt und klatschte mit jedem Schritt in nervtötender Regelmäßigkeit an seine Wade. In seinen Schuhen schwappte das Wasser, und der Geruch von nassen Nadeln und feuchtem Holz stach ihm in die Nase. Endlich wurde es zwischen den Bäumen etwas heller. Er beschleunigte seinen Schritt – nur raus aus der Todesfalle. Kurz darauf fanden sie sich tatsächlich am Rand einer Wiese wieder, die sich bis ins Tal erstreckte, wo die Donau sich gleich einer silbrigen Schlange ihren Weg suchte. »Lass uns hierbleiben«, bat Melanie. »Mit den Blitzen ist das zu gefährlich.« Wie um ihre Worte zu bekräftigen, zuckte ein greller Blitz über den Himmel, die Luft stank nach Ozon.

 

Doch auch der Sturm nahm zu, und nach dem milden Sommer krachten nun die ganzen toten Äste links und rechts von ihnen auf den Boden. »Scheiße«, fluchte Thimo. Sie saßen fest. Dann kniff er die Augen zusammen. Durch den dichten Regenvorhang glaubte er, etwas zu sehen. Ein paar Hundert Meter weiter, halb verdeckt von einer Reihe Bäume, standen Gebäude. Ein Hof! Er lachte, zeigte ihn seiner Frau. »Da können wir Unterschlupf suchen. Vielleicht ist es sogar eine Wandergaststätte.« Der Weg über das freie Gelände brachte sie an ihre Grenze. Der Wind peitschte ihnen entgegen, rauschte so laut, dass ihre gesamte Welt von dem Dröhnen eingenommen wurde und das Atmen schwerfiel. Der Regen prasselte schmerzhaft in ihre Gesichter und zwang sie, die Augen zuzukneifen. Es war tatsächlich ein Hof, aber nicht so wie erhofft. Keine Wandergaststätte, keine heimelige Atmosphäre mit Kühen, die im weichen Stroh im Trockenen standen, oder hellen Lichtern, die aus den Stuben schienen. Nein, es war eine heruntergekommene Bruchbude. Zwischen den Pflastersteinen wucherte das Unkraut, ein alter Traktor rostete ungeschützt im Regen vor sich hin, und die Scheune fiel halb auseinander. Das Haupthaus machte auch nicht viel her. Der Putz bröckelte, und aus den Regenrinnen floss das Wasser nicht ab, sondern ergoss sich in dichtem Schwall auf den Boden. Melanie sah ihn verunsichert an. Er zuckte mit den Schultern. »Besser als nichts.« Sie gingen zur Tür und suchten vergeblich eine Klingel. Hoffentlich war das Gebäude nicht verlassen, dachte Thimo. Nirgendwo war ein Licht zu sehen, keine Stimmen oder Geräusche von einem Fernseher.

 

Melanie schlotterte neben ihm. Vor Sorge verkrampfte sich Thimos Unterkiefer. Was hatte er sich nur dabei gedacht, sie mitzuschleppen? Sie hätten in der Pension bleiben sollen. Eingekuschelt ins Bett mit heißer Schokolade und sich durch das Fernsehprogramm zappen. Morgen würde er es wiedergutmachen. Ein tolles Abendessen bei dem kleinen Italiener im Ort und anschließend eine Stunde Massage mit dem Duftöl, das sie so liebte. Aber jetzt mussten sie erst mal raus aus dem Sturm. Verdammt, warum öffnete denn niemand? Schließlich reichte es ihm, und er drückte die Klinke. Zu seiner Überraschung flog die Tür mit dem nächsten Windstoß auf. »Das können wir doch nicht machen«, raunte Melanie. »Wir setzen uns direkt in den Eingang. Der Besitzer wird das sicher verstehen. Hier draußen leben sie mit der Natur. Wir sind garantiert nicht die ersten Wanderer, die Schutz suchen.« Melanie schob eine Unterlippe vor, erinnerte einen Moment an ein schmollendes Kind, dann folgte sie ihm in das muffige Dunkel des Hauses. Vor ihnen lag ein schmaler Gang, an dessen verblichener Tapete Landschaftsbilder in Holzrahmen hingen. »Ist hier jemand?«, rief er. »Wir wurden von dem Unwetter überrascht und brauchen Hilfe.« Sie lauschten einen Moment. Da! War da eine Stimme? Ein Donnerschlag übertönte alles. Danach herrschte Stille. »Hallo?« Melanie packte ihn am Arm. »Lass uns rausgehen. Unter dem Vordach ist es auch gut.« »Hörst du das nicht?« Thimo ging einen Schritt weiter in den Gang hinein. Er war sich sicher, dass da jemand war. 

»Nein, und nun lass uns von hier verschwinden. Es ist unheimlich, und es stinkt.« »Sieh dich doch mal um.« Mit einer weit ausgreifenden Armbewegung umfasste er den Raum. »Hier lebt vielleicht ein alter Mensch, der Hilfe braucht.« Thimo dachte an seine Großmutter, die zu stur gewesen war, in ein Altenheim zu ziehen. Ständig war sie gestürzt, einmal hatte sie sogar eine Nacht auf dem Boden gelegen, bis man sie fand. Trotzdem hatte sie sich geweigert, Hilfe anzunehmen oder zu jemandem aus der Familie zu ziehen. So war sie direkt von ihrem Haus ins Hospiz und schließlich ins Grab gekommen. Thimo lief ein paar Schritte in das Haus hinein, drehte sich zu Melanie um, doch sie blieb im Eingang stehen, schüttelte den Kopf. »Ich bleibe hier.« Er zögerte, dann ging er weiter. Das würde nicht lange dauern. Er sah sich um, aber es war niemand zu sehen. »Da läuft ein Laptop«, rief Thimo mit einem Blick in die Wohnstube. »Der Besitzer muss gleich wieder da sein. Vielleich fährt er uns zur Pension.« Er hörte Melanie leise fluchen, als sie widerstrebend zu ihm kam. »Oder er bringt uns um«, sagte sie halb im Scherz. Als Thimo den Tisch umrundet hatte und die Videoaufnahme sah, die ihm der Bildschirm zeigte, wurde ihm klar, dass dieser Kommentar nur zu schnell wahr werden könnte. In was für einen Wahnsinn waren sie nur geraten? Dort waren zwei junge Frauen in erbärmlichem Zustand zu sehen, in Käfigen eingesperrt. Sein Blick erfasste die Details, begriff, dass sie sich nicht erst seit ein paar Stunden dort befanden. Er griff nach Melanies Hand, wollte sie wegziehen, aber es war zu spät. Sie hatte bereits einen Blick auf das Video geworfen. Ein Schrei entrang sich ihrer Kehle. Im selben Moment ruckten die Köpfe der Frauen herum, sahen zur Decke empor. Thimo durchflutete eine Welle von Übelkeit. Das war live! Hätte er nur auf Melanie gehört. »Wir müssen hier weg«, sagte er tonlos. Doch da war es schon zu spät...................

 

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