Die Nacht

 

Seine Thriller sind Pageturner voller unerwarteter Twists und Wendungen. Unfassbar spannend, unvergleichlich rasant – Erfolgsautor Jan Beck kehrt endlich mit einem weiteren Bestseller zurück.

 Was er will ist Rache. Seine Methode ist Mord.


Als Hanna sich während eines Gewitters im dunklen Wald verläuft, scheint ihre größte Angst wahr zu werden – doch sie weiß nicht, dass ihr das Schlimmste noch bevorsteht … Ein paar Stunden später tritt ein Unbekannter, der sich selbst Der Nachtmann nennt, an die Öffentlichkeit: Fünf Menschen hält er in Glaskästen gefangen, und Nacht um Nacht wird einer von ihnen sterben – es sei denn, jemand schafft es, eine seiner Forderungen zu erfüllen. Sofort wird Europols Topermittlerin Inga Björk auf den Fall angesetzt. Als Leiterin der Sondereinheit für Serienverbrechen kennt sie die menschlichen Abgründe. Zusammen mit Christian Brand begibt sie sich auf die Suche nach einem Täter, der nichts dem Zufall überlassen hat.

Entdecken Sie die Serie mit Suchtpotenzial. Eine fulminante Thriller-Reihe, bei der Sie alle Bücher auch unabhängig voneinander lesen können!

 


Ich habe den ersten Teil von Jan Beck Das Spiel auch gelesen und muss sagen es hat mir sehr gut gefallen. Auch die Charaktere Brand und Björk gefallen mir sehr gut. Björk ist zwar schwer zu durchschauen aber ich finde das macht es Spannend mehr über sie zu erfahren. Auch Brand hat das gewisse etwas an sich.

Der Stil ist wie bei dem Vorgänger Das Spiel auch. Es fängt sofort an ohne großes drum rum Geschreibe. Auch hier werden wieder die Geschehnisse aus verschiedenen Sichten erzählt, was aber nicht verwirrend ist.

Hanna Carlsen ist Frei sie ist seit drei Wochen auf dem Moselstieg unterwegs sie folgt auch immer den Hinweisschildern des Fernwanderwegs der erst in Koblenz enden würde. Wärend Ihrer Wanderung zieht ein Gewitter auf und dann verläuft sie sich auch noch im Wald.Sie entdeckte ein Licht und ging drauf zu in der Hoffnung das es eine kleine Hütte oder ein Hof sein wird,doch angekommen bei dem Licht sieht sie das es kein Hof ist sondern ein Auto,war da ein Unfall passiert?   Obwohl sie selber Hilfe braucht geht sie auf das Auto zu und hofft das der jenige wenigstens ein Handy bei sich hat so das sie Hilfe holen kann für sich und dem eventuellen Unfallopfer.Sie sieht noch umrisse auf sich zukommen und denkt Ich bin gerettet.

Als Hanna dann wieder bei Bewusstsein ist,ist sie in einem Glaskasten völlig Nackt und kahl Rasiert. Was war passiert?

Währenddessen wendet sich ein Fremder der sich Der Nachtmann nennt an die Öffentlichkeit und gibt bekannt das er Fünf Menschen gefangen hält,wie Hanna in Glaskästen. Er droht damit das jede Nacht einer sterben wird wen seine Forderungen nicht erfüllt werden.

Das wird also der neue Fall von Christian Brand und Inga Björk. Die diesmal richtig unter Druck geraten den der erste Countdown ist abgelaufen und sie sehen einen grässlichen Mord an einem Mann per Live Stream.

 

In diesem Buch kommen wir auch wieder ein Stück näher an das Leben von Björk und Brand dran und man erfährt wieder ein Stück mehr aus dem Leben. Auch sind sie in diesem Teil mehr Team als im ersten,was die beiden unschlagbar macht den sie Ergänzen sich Super Björk die eine Mega  Beobachtung und Auffassungsgabe hat und Brand der keine Kompromisse eingeht und stehts Wagemutig Handelt.

Ich bin begeistert und bin schon gespannt was das nächste Buch sein wird.

 

 

Leseprobe

                                                                               Hanna Carlsen

Hanna Carlsen Sie war frei. Ausgeklinkt aus der Welt, aus dem Job, aus allem, was ihr bevorstand und bis vor Kurzem noch unausweichlich erschienen war. Hier auf dem Moselsteig, dem sie nun schon seit fast drei Wochen folgte, löste sich ihr altes Leben von ihr ab wie eine Haut, die zu eng geworden war. Wie selbstverständlich orientierte sie sich an den Hinweisschildern des Fernwanderwegs, die erst in Koblenz enden würden, irgendwann übernächste Woche. Es ging über idyllische Hügelkuppeln und Weinberge, von Ort zu Ort, immer die Schleifen der Mosel entlang – und es war herrlich. Sie war so stolz auf sich. Sie, die sich zu oft in Sachen hineinsteigerte, die gelassener werden musste, wie ihr alter Herr schon seit Jahren predigte, wanderte durch eine wildfremde Gegend, ohne Karten, ohne Navigation, nur mithilfe ihrer eigenen fünf Sinne. Sie genoss die Landschaft, die Orte, den Fluss, die Freiheit … Ganz besonders die Freiheit. Sie wollte leben. Richtig leben. Und dafür musste sie frei sein – genauso frei wie hier. Sie hätte nicht geglaubt, dass ausgerechnet das Wandern ihre Begeisterung für Land und Leute wecken würde. Bisher war sie stets weit weggefahren, meistens geflogen. Sie hatte ihre Urlaube auf den Malediven verbracht, in Dubai, den Vereinigten Staaten, sogar bis nach Australien und Südafrika war sie schon gekommen. Dabei schien das Geheimnis der perfekten Reise gar nicht darin zu liegen, wie viele Kilometer zwischen dem Reiseziel und der gewohnten Umgebung lagen. 

Das Geheimnis war die Zeit und womit man sie füllte. Neben der körperlichen Anstrengung war auch die Beschäftigung mit dem Weg selbst zu einem wesentlichen Teil ihres Tagesablaufs geworden. Anfangs hatte sie noch die Navigationsapp ihres Handys benutzt, hatte nebenbei Nachrichten an ihre Freunde getippt und telefoniert und sich ständig verlaufen. Jetzt, wo ihr Smartphone tief in ihrem Rucksack verstaut war und sie sich nur auf das konzentrierte, was vor ihr lag, passierte das nicht mehr. Sie schloss die Augen und atmete tief die frische Luft ein. Ja, sie war frei. Obwohl sie heute erst spät losgekommen war und die Dämmerung bereits einsetzte, würde sie ihr Tagesziel Cochem problemlos erreichen. Man konnte sich hier gar nicht verlaufen. Im Zweifel hatte man immer den Fluss, der sich durch die Landschaft wand und einen früher oder später wieder einfing. Außerdem war alles wunderbar beschildert. Wie auch kurz hinter Bruttig-Fankel, wo sie der nächste Wegweiser über einen steiler werdenden Pfad in ein Waldgebiet hineinführte. Rasch verjüngte sich der schmale Steig. Erste Ästchen und dorniges Gestrüpp ragten in den Weg hinein und streiften ihre nackten Beine. Sie achtete nicht darauf, und sie merkte auch nicht, dass das Gelände immer unwegsamer wurde. Sie duckte sich unter den tief hängenden Ästen hindurch und staunte über die Natur, die sich so unberührt entfalten konnte, als kämen nur selten Menschen vorbei. Gerade als sie Zweifel hegte, ob sie wirklich richtig war, entdeckte sie den nächsten Hinweispfeil. Erleichtert stieg sie über verrottende Baumstämme, fühlte das Laub des Vorjahrs unter ihren Füßen, genoss die würzige Luft und wollte jubeln vor Glück. 

Zwei Stunden später war sie sich dieses Glücks nicht mehr so sicher. Anscheinend hatte sie sich doch verlaufen. Langsam wurde es dunkel. Als es dann auch noch zu regnen begann, blieb sie stehen, kramte ihr Handy aus dem Rucksack und versuchte, damit auf den richtigen Weg zurückzukommen. Doch der Empfang war schlecht, zu schlecht für eine Datenverbindung, die sie für die Navigationsfunktion brauchte. Außerdem hatte sie tags zuvor nicht daran gedacht, das Ladekabel anzuhängen, weshalb sich der Akku schnell leerte. Als der Bildschirm ihres Smartphones erlosch, wusste sie, dass sie ein Problem hatte. Das hier war niemals der richtige Weg. Sie hatte weder einen Anhaltspunkt, wo sie steckte, noch konnte sie sagen, aus welcher Richtung sie gekommen war. Über ihr rauschten die Blätter. Der Regen durchbrach die Baumkronen, tropfte und prasselte, drang in jede Pore. Die Kleidung klebte nass an der Haut, das Wasser staute sich in ihren Schuhen. Die langen schwarzen Haare fielen ihr ins Gesicht. Sie zitterte, obwohl die Luft so schwül war wie in einem tropischen Regenwald. Durchatmen, sprach sie sich Mut zu, dabei verspürte sie nackte Angst. Sie wünschte sich, jemand wäre bei ihr. Nein, das tue ich nicht, schimpfte sie sich selbst. Sie musste lernen, auf eigenen Füßen zu stehen. Sie hatte sich Situationen wie diese zwar nicht herbeigewünscht, aber durchaus damit gerechnet. Allerdings hatte sie nicht geahnt, wie schrecklich sie sich anfühlen würden. Es war mittlerweile so dunkel, dass es ihr schwerfiel, Umrisse zu erkennen. Sie hatte noch nie erlebt, dass es im Freien nicht die geringste Lichtquelle gab – keinen Mond, keine Sterne, keine Straßenlampen, keinen Lichtdom über einer fernen Stadt, nicht einmal ein Glühwürmchen. Sie blinzelte die Regentropfen weg, riss die Augen weit auf und starrte doch nur in völlige Finsternis.


Sie strich sich die klatschnassen Haare aus dem Gesicht und versuchte noch einmal, ihr Handy in Gang zu bringen, das sie umklammert hielt, als wäre es der letzte Rettungsanker der Zivilisation. Aber es erschien nur das rote Akku-Symbol. Als sie an den letzten Müsliriegel dachte, den sie vor einer Stunde gegessen hatte, spürte sie, wie ihr Bauch vor Hunger rumorte. Sie hätte mehr Essen mitnehmen sollen, aber wer rechnete schon damit, sich hier zu verlaufen, wo sich ein Ort an den anderen reihte und es immer irgendwelche Orientierungspunkte gab? Überall an der Mosel hatten sich Menschen niedergelassen. Überall stieß man auf ihre Spuren. Überall, nur hier nicht. Plötzlich leuchtete der Himmel auf, gleißend, als wäre der Blitz direkt über ihr aus den Wolken gezuckt. Beim Anblick der Bäume um sie herum, die sich für den Bruchteil einer Sekunde in unheimliche Schemen verwandelten, hätte sie am liebsten aufgeschrien. Sie verspürte den Drang loszulaufen, egal, wohin. Doch das wäre ebenso sinnlos wie irrational gewesen. Denn eigentlich war gar nichts passiert. Nicht einmal der Donner war zu hören. Sie zählte die Sekunden, und erst bei siebzehn hörte sie das leise Grollen, das fast vollständig von den Geräuschen des Regens verschluckt wurde. Siebzehn Sekunden mal dreihundertdreiunddreißig Meter pro Sekunde … macht fünf oder sechs Kilometer, überschlug sie die Entfernung des Gewitters im Kopf. Sechs Kilometer hörten sich nach einer sicheren Distanz an. Vielleicht zog das Unwetter ja vorbei. Vielleicht auch nicht. »Mach dich nicht verrückt!«, sagte sie laut, wohl wissend, dass niemand sie hören konnte, selbst wenn sie schrie.

Sie musste einen Weg finden, aus dieser Situation herauszukommen, auch wenn ihr klar war, dass eine Nacht unter freiem Himmel sie nicht umbringen würde. Selbst im schlimmsten Fall konnte es also kaum richtig schlimm werden. Gerade als sie neuen Mut fasste, blitzte es wieder. Die Baumgespenster um sie herum strahlten heller, und sie kam bloß bis zehn, bevor wütender Donner das Prasseln des Regens verdrängte. Zehn mal dreihundertdreiunddreißig macht drei Komma drei Kilometer, rechnete sie aus. Wind kam auf, so plötzlich, als hätte jemand den Schalter eines Ventilators umgelegt. Gleich ist das Gewitter hier. Baumkronen tanzten im Wind, Äste knarrten und schlugen aufeinander. Noch befand sie sich auf dem Rücken jenes Hanges, auf den sie die Schilder gelotst hatten. Und Blitze schlugen immer auf dem höchsten Punkt eines Geländes ein. Sie musste schnell nach unten, bis die unmittelbare Gefahr gebannt war. Zögernd machte sie einen ersten Schritt nach vorne, wobei sie die Hände ausstreckte und in die Dunkelheit tastete, um nicht versehentlich gegen ein Hindernis zu stoßen. Ihre linke Hand traf auf einen Ast. Sie duckte sich, fühlte mit der Rechten die Rinde eines weiteren Baumes, ging weiter und spürte, dass sich das Gelände vor ihr nach unten neigte. Die Richtung stimmt. Schnell wurde es steiler. Nicht gefährlich steil, aber doch so, dass sie sich konzentrieren musste, während sie einen Fuß vor den anderen setzte. Das nasse Laub unter ihren Füßen war rutschig. Wie auf Schmierseife glitt sie ein Stück nach unten, ruderte Halt suchend mit den Armen, fing sich wieder … Und sah es. Ein Licht, das sie im ersten Moment für einen Blitz gehalten hatte. 

Mit klopfendem Herzen zählte sie die Sekunden. Aber es donnerte nicht. Stattdessen blitzte es erneut. Dieses Licht konnte nichts mit dem Gewitter zu tun haben. Was nur eine Schlussfolgerung zuließ: Es musste von Menschen kommen. Ich bin gerettet!, jubelte sie innerlich und schämte sich im selben Moment für ihren hysterischen Ausbruch. Was für ein Abenteuer. Da verlief sie sich in einem Wäldchen inmitten von Dörfern, die man kaum verfehlen konnte, und kam sich am Ende vor, als hätte sie nach einer mehrtägigen Wüstenodyssee die rettende Oase gefunden. Sie beschleunigte ihre Schritte. Immer öfter sah sie jetzt das Licht, mal nur ein schwaches Funkeln, dann, wenn der Winkel stimmte und der Wind die Bäume bog, ein Strahlen, das alles vor ihr ausleuchtete, sodass sie den Waldboden erkennen konnte und noch schneller vorwärtskam. Auch der Himmel war nun hell, Blitz und Donner folgten fast unmittelbar aufeinander. Kein Kilometer mehr. Die Regentropfen, die sie zwischen den Bäumen erwischten, waren dick und kalt. Sie hätten auch Hagelkörner sein können, so hart, wie sie sich beim Aufprall auf die nackten Hautstellen anfühlten. Alles egal. Sie war jetzt eine Marathonläuferin, die auf der Zielgeraden ihre letzten Kräfte mobilisierte und den entscheidenden Sprint hinlegte. Nichts und niemand würde sie mehr davon abhalten, über die Ziellinie zu gelangen, nicht einmal Hagel, nicht einmal … Da erkannte sie es. Das Licht kam nicht von einem Hof oder einer Straßenlaterne, wie sie gedacht hatte. Es kam von einem Fahrzeug. Das Auto stand schräg auf dem Weg, das Heck hangabwärts zeigend, sodass die Frontscheinwerfer nach oben gerichtet waren und genau jene Stelle ausleuchteten, an der sie den Hang hinunterkam. 

Ein Unfall?, fragte sie sich. Das hätte ihr gerade noch gefehlt. Sie, die fremde Hilfe benötigte, musste womöglich gleich jemand anderem helfen. Aber bestimmt hatte dieser andere ein Handy dabei, mit dem sie den Notruf wählen und dann im Auto warten konnte, bis die Einsatzkräfte eintrafen. Autos waren faradaysche Käfige. Das Gewitter konnte ihr darin nichts anhaben. Es blitzte wieder und donnerte beinahe zeitgleich. Sie musste sich beeilen. Das Gelände wurde noch steiler. Äste kratzten über ihre nackten Arme, die Beine und das Gesicht, schürften die Haut auf, rissen an ihren Haaren, doch ihr war alles gleich. Nur mit Mühe hielt sie die Balance, rutschte aus, stieß mit dem Kopf gegen einen Ast, rutschte schneller und verlor das Gleichgewicht. Mit Wucht schlug sie auf dem Waldboden auf, stürzte den Abhang hinab, direkt auf den Wagen zu. Sie sah einen Stamm, der immer größer wurde, versuchte, ihn mit nach vorne gestreckten Armen abzublocken, war aber viel zu schnell. Ihre Arme knickten weg wie Streichhölzer, und sie knallte mit dem Brustkorb gegen das Hindernis, das sich als Straßenpfosten herausstellte. Für einen Moment blieb ihr die Luft weg. Ihr wurde schwarz vor Augen. Sie zwang sich zu atmen. Mühsam hob sie den Kopf und stellte fest, dass das rettende Fahrzeug nur wenige Meter entfernt war, doch alleine würde sie nicht aufstehen können. Aber wie sollte sie sich sonst bemerkbar machen? Sie hörte den Motor des Fahrzeugs laufen und betete, dass es so lange stehen bliebe, bis ihr etwas einfiel. Den Kopf zur Seite gedreht, hustete sie kraftlos, blinzelte den Regen weg – und sah schließlich etwas, was sie unglaublich erleichterte. Beine, die näher kamen. Wegen des grellen Scheinwerferlichts konnte sie bloß einen schattenhaften Umriss erkennen. Angestrengt hielt sie den Kopf oben. Ihr Nacken schmerzte beinahe so sehr wie ihr Brustkorb. Jetzt sah sie die Gestalt in voller Größe, konnte aber weiterhin kein Gesicht sehen. Nur die Silhouette, die sich langsam zu ihr herunterbückte. Ich bin gerettet, dachte sie.....

 

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